EU-Führerschein: Legale Umgehung der MPU – Was Sie wissen müssen
Viele deutsche Autofahrer stehen nach einem Entzug der Fahrerlaubnis vor einer großen Hürde: der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU), im Volksmund „Idiotentest“ genannt. Eine interessante Alternative hat sich in den letzten Jahren etabliert – der EU-Führerschein. Doch wie legal ist diese Lösung, und worauf muss man achten? Hier finden Sie die wichtigsten Fakten.
Was ist der EU-Führerschein?
Der EU-Führerschein ist ein regulärer Führerschein, der in einem anderen EU-Land erworben wird – beispielsweise in Tschechien, Polen oder Ungarn. Dank der europäischen Führerscheinrichtlinie (Richtlinie 2006/126/EG) sind diese Fahrerlaubnisse grundsätzlich in allen EU-Mitgliedstaaten anzuerkennen.
Das bedeutet: Wer im Ausland legal seinen Führerschein erwirbt, darf damit auch in Deutschland fahren – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Warum nutzen viele den EU-Führerschein nach einer MPU-Anordnung?
Die MPU wird in Deutschland häufig nach Alkoholdelikten, Drogen am Steuer oder massiven Verkehrsverstößen angeordnet. Sie gilt als teuer, aufwendig und nervenaufreibend. Viele Betroffene möchten diese Prozedur vermeiden und entscheiden sich daher, die Fahrerlaubnis in einem EU-Land neu zu erwerben.
Rechtlich kann das funktionieren – vorausgesetzt, es werden alle formalen Anforderungen eingehalten.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
- Wohnsitzprinzip („Ordentlicher Wohnsitz“): Sie müssen mindestens 185 Tage im Kalenderjahr nachweisbar im Ausstellerstaat gelebt haben.
- Keine Sperrfrist in Deutschland: Während einer laufenden Sperrfrist dürfen Sie keinen neuen Führerschein erwerben.
- Keine Täuschung durch Scheinwohnsitz: Es muss ein realer Wohnsitz bestehen – sogenannte „Scheinwohnsitze“ werden nicht akzeptiert.
Was sagt die Rechtsprechung?
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mehrfach entschieden, dass Deutschland den im EU-Ausland rechtmäßig erworbenen Führerschein anerkennen muss, auch wenn vorher eine MPU-Anordnung bestand. Die einzige Ausnahme: Es gibt klare Belege, dass beim Erwerb kein ordentlicher Wohnsitz bestanden hat.
Vorteile des EU-Führerscheins
- Anerkannt in der gesamten EU (bei Einhaltung der Bedingungen)
- Keine MPU erforderlich
- Schnellere Wiedererlangung der Fahrerlaubnis
- Oft kostengünstiger als ein MPU-Vorbereitungsprogramm
Risiken und Stolperfallen
- Scheinwohnsitze: Vorsicht vor Agenturen, die nur eine Briefkastenadresse anbieten.
- Sperrfristen: Falls in Deutschland noch eine Sperrfrist läuft, wird die Anerkennung verweigert.
- Behördliche Prüfungen: Deutsche Behörden können genau prüfen, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind.
Fazit
Der EU-Führerschein kann eine legale Möglichkeit sein, nach dem Entzug der Fahrerlaubnis ohne MPU wieder mobil zu werden. Entscheidend ist jedoch, dass alle formalen Voraussetzungen – insbesondere der Nachweis des ordentlichen Wohnsitzes – lückenlos erfüllt sind.
Falls Sie sich für diesen Weg interessieren, sollten Sie sich vorab unbedingt von einem erfahrenen Rechtsanwalt oder einer seriösen Fahrschule beraten lassen.
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